Von Dennis Sikorski
#8 Ohio State 34-23 #7 Notre Dame
Zehn Jahre nach ihrer letzten National Championship dürfen die Ohio State Buckeyes wieder die Trophäe hochheben. In einem Finalspiel, in dem sich die Buckeyes zwischenzeitlich eine 31-7 Führung erspielen und zum Schluss noch ins Zittern kommen, setzen sie sich gegen Notre Dame final mit 34-23 durch.
Notre Dame beginnt das Spiel mit einem beeindruckenden 18-play Drive, den QB Riley Leonard mit einem Rush TD abschließt und dabei bereits knapp zehn Minuten von der Uhr nimmt. Ohio State antwortet ebenfalls mit einem TD durch WR Jeremiah Smith. Während die Fighting Irish in den nächsten zwei Drives 3-and-out geht, bewegen die Buckeyes den Ball weiterhin sehr gut gegen die beste Defensive des Landes und erhöhen durch zwei Scores von RB Quinshon Judkins zum 21-7 Halbzeitstand und bekommen außerdem den Ball als erstes zurück.
Beim zweiten Play bricht Judkins durch eine Lücke und trägt den Ball 70-yards bis an die gegnerische 5-yard Line. Wenige Plays später darf Judkins dann auch vollenden und seinen dritten Touchdown der Partie bejubeln. Notre Dame geht wieder 3-and-out, entscheidet sich dann aber für einen Fake-Punt mit Backup-QB Steve Angeli. Der Pass geht jedoch incomplete und Ohio State erhöht mit einem Field Goal auf 31-7 – zu diesem Zeitpunkt scheint das Spiel bereits entscheiden. Die Fighting Irish haben sich allerdings noch nicht aufgegeben, Leonard findet WR Jaden Greathouse für einen 34-yard TD Pass, RB Jeremiah Love fängt die 2-point Conversion. Anfang des vierten Viertels kommt Ohio State mal wieder über die Mittellinie, WR Emeka Egbuka wird der Ball jedoch aus den Händen geschlagen und von Notre Dame gesichert. Greathouse macht im anschließenden Drive weiterhin Plays – neben einem 30-yard Catch erzielt er auch ein neues 1st Down bei 4th&5. Mit 16 Punkten Rückstand und 9:27 auf der Uhr entscheidet sich HC Marcus Freeman bei 4th&Goal an der 9-yard Line für ein Field Goal – dieses geht jedoch nur an den Pfosten. Neben dem missglückten Fake-Punt ist es die zweite Entscheidung von Freeman, die während des Spiels und nach Spielende für viel Gesprächsstoff sorgt.
Nach einem Punt der Buckeyes steht die Offense von Notre Dame wieder auf dem Platz. Alle fünf Pässe von Leonard finden einen Abnehmer, Greathouse erzielt seinen zweiten Rec TD – durch eine erfolgreiche 2-point verkürzt man auf 31-23. Ohio State steht plötzlich unter Druck und befindet sich schließlich bei 3rd&11 und 2:45 auf der Uhr. QB Will Howard wird geblitzt und trifft Smith tief für einen 56-yard Raumgewinn – das Play des Tages. Die Buckeyes nehmen weitere Zeit von der Uhr und kicken ein kurzes Field Goal zum 34-23, das die Meisterschaft perfekt macht. Ein National Championship Game, das frühzeitig an Spannung verloren hat, zum Schluss sich aber noch zu einem richtigen Krimi entwickeln konnte.
Das Laufspiel von Notre Dame, das maßgeblich für den diesjährigen Erfolg des Teams war, kam gegen Ohio State so gar nicht in die Spur. Das RB-Duo Love und Jadarian Price kommt lediglich auf 16 Rush Yards bei sieben Versuchen. Leonard führt das Team mit 40 Rush Yards an, insgesamt geht kein Run weiter als 9-yards. Ohio State hingegen beendet das Spiel mit 214 Rush Yards und vergleichbaren Zahlen im Passspiel. Ohio State HC Ryan Day, QB-Coach bei den Philadelphia Eagles in 2015, darf seine erste National Championship feiern und beendet eine Saison, in der er aufgrund von Niederlagen gegen Oregon und Rivale Michigan wieder einmal viel Kritik einstecken und in den Playoffs um seinen HC-Posten bangen musste, noch sehr positiv.