Von Dennis Sikorski
01:30 #8 Ohio State (13-2 | Big Ten) vs. #7 Notre Dame (14-1 | Ind.)
Finale ooh oh! Die Ohio State Buckeyes (Siege gegen Tennessee, Oregon & Texas) und die Notre Dame Fighting Irish (Siege gegen Indiana, Georgia & Penn State) haben sich im ersten Jahr der neuen Playoffs durchsetzen können. Das sind die Matchups, die man in der Nacht auf Dienstag im Auge behalten sollte:
Ohio State Offense vs. Notre Dame Defense
Die Buckeyes haben nach EPA/Play ein besseres Pass- als Laufspiel (#4 EPA/Pass vs. #19 EPA/Pass). QB Will Howard spielt eine sehr gute Saison und hat auch in den Playoffs überzeugen können. Im Viertelfinale gegen Oregon schaffte er es immer wieder, seine Playmaker im vertikalen Passspiel in Szene zu setzen, beim Halbfinale gegen Texas wiederum brachte er Pässe konstant im intermediate Bereich an. Dass Top-WR Jeremiah Smith kein Faktor gegen Texas war, kompensierte er mit mehr Targets für WRs Emeka Egbuka und Carnell Tate. Bis auf den Screen-Pass von RB TreVeyon Henderson, den er in einen 75-yard TD verwandelte, brachte kein anderes Pass-Play einen Raumgewinn von 20+ Yards ein. Über die gesamte Saison gesehen, hat Howard lediglich zwölf Sacks eingesteckt – in keinem Spiel waren es mehr als zwei. Mit 5 INTs in den letzten fünf Spielen ist er aber auch hier und da für einen Turnover gut. Notre Dame stellt die beste Passverteidigung des Landes und zeigte diese Vormachtstellung auch zuletzt gegen Penn State, als man QB Drew Allar bei lediglich 135 Pass Yards halten konnte und keinen einzigen WR-Catch erlaubt hat. Stärken zeigt Notre Dame vor allem in der Secondary, wo bereits drei Spieler mindestens 3 INTs gesammelt haben, Top-SAF Xavier Watts steht sogar bei 6 Picks. In Coverage müssen sie sich jetzt aber gegen mehrere NFL-Talente auf der WR-Position messen, ein anderes Kaliber als noch im Halbfinalspiel. Beim Pass-Rush fehlt die Production – und mit DT Rylie Mills auch weiterhin der Sack-Leader (7.5), dahinter kommt kein Spieler auf mehr als 4.5 Sacks. Wenn die Front Seven Howard gefährlich werden will, dann vorwiegend dadurch, dass die Coverage lange genug hält. Das Laufspiel von Ohio State kam im Halbfinale gegen Texas nicht richtig zum Einsatz, RB-Duo Henderson und Quinshon Judkins kamen zusammen lediglich auf 15 Carries. Der Homerun-Speed von Henderson und die Stärken von Judkins in der Nähe der Endzone müssen aber beachtet werden. Der Erfolg von Penn States Laufspiel gegen Notre Dame im Halbfinale (204 Rush Yards, 3 Rush TDs, fünf explosive Rush Plays) sollte den Buckeyes jedoch Mut machen, dass das eigene Laufspiel eine größere Rolle im Gameplan einnehmen wird.
Notre Dame Offense vs. Ohio State Defense
Das Prunkstück der Notre Dame Offense ist das Laufspiel (#9 EPA/Rush) mit dem RB-Duo Jeremiyah Love und Jadarian Price sowie den Beinen von dual-threat QB Riley Leonard – in den letzten zwei Playoffspielen gegen Penn State und Georgia kam das aber nicht so richtig zur Geltung. Beide RBs blieben in diesen Spielen unter 4 Yards per Rush und es fehlt insbesondere an Runs mit größerem Raumgewinn. Ohio State stellt eine Top-20 Laufverteidigung und hat das Laufspiel von Texas und Oregon in den Playoffs sehr gut verteidigt – das längste Rush-Play in diesen zwei Spielen ging für gerade einmal 13 Yards. Notre Dame starting-LT Anthonie Knapp fällt zudem für das Finalspiel aus. Das Passspiel der Fighting Irish ist nur Durchschnitt (#53 EPA/Pass), im Halbfinalspiel gegen Penn State produzierte man jedoch vier explosive Plays, allerdings auch 2 INTs durch Leonard. WR Jaden Greathouse hatte sein bestes Saisonspiel im Halbfinale mit 105 Rec Yards und einem Rec TD, TE Mitchell Evans hat ebenfalls eine wichtige Aufgabe im Team als Chain-Mover. Im Halbfinale überraschte wohl am meisten die Rolle von third-string RB Aneyas Williams, der 66 Rec Yards im Passspiel auflegte und sich somit für mehr Einsatzzeiten gegen Ohio State bewerben konnte. Die Buckeyes haben die drittbeste Passverteidigung der Saison, im Halbfinale hatte Texas jedoch einiges an Erfolg mit RBs im Passspiel – gleich zwei RBs beendeten das Spiel mit 40+ Rec Yards, beide Pass TDs erfolgten ebenfalls durch Wheel-Routes aus dem Backfield. Das wird im Game Plan der Fighting Irish sicherlich aufgegriffen werden. Oregon und Texas konnten in den Playoffs insgesamt zehn explosive Pass-Plays gegen Ohio State generieren, es handelt sich dabei aber auch um bessere Passing Teams als Notre Dame. Der Kampf in den Trenches wird hier entscheidend sein – die junge O-Line von Notre Dame trifft auf eine Front Seven der Buckeyes mit mehreren zukünftigen NFL-Spielern. EDGE-Duo Jack Sawyer und J.T. Tuimoloau sowie DT Tyleik Wiliams werden in diesjährigen NFL Draft als Top-50 Prospects gehandelt. Tuimoloau kommt bereits auf 5.5 Sacks in den drei Playoffspielen, Sawyer steht bei 4.5 Sacks und erzielte den game-winning TD im Halbfinale gegen die Longhorns.