Die erste Woche der Free Agency ist fast vorüber und die Philadelphia Eagles waren so aktiv wie nicht viele andere Teams. Wir haben an dieser Stelle bereits die ersten (zahlreichen) Moves vorgestellt und auch analysiert, doch auch in den vergangenen Tagen ist noch so einiges mehr passiert.
Dazu zählt vor allem die Verpflichtung eines Linebackers. An dieser Stelle müssen wir natürlich erklären, was ein Linebacker überhaupt ist, denn viele Eagles-Fans werden diese Position nicht kennen: Das sind jene Spieler, die zwischen der Defensive Line und den Defensive Backs agieren und Aufgaben wie Coverage, Tackling und Blitzing haben.
Scherze beiseite: Wie wir alle wissen, stehen Linebacker ziemlich weit unten an der Prioritätenliste der Eagles, Howie Roseman investiert hier weder Geld noch allzu hohe Draft-Picks. Nach dem letzten Jahr musste er diesen Ansatz jedoch zumindest ein kleines Stück weit überdenken und etwas tiefer in die Tasche greifen. Das Ergebnis heißt Devin White (26) und kommt von den Bucs zu uns.
Es ist eine Verpflichtung, hinter der einigermaßen viele Fragezeichen stehen. Denn an sich ist White ein wohlklingender Name, der im Draft von 2019 der Pick mit der Nummer 5 war. Das ist für einen Linebacker enorm hoch und zunächst sah es auch ganz danach aus, als würde er diesem Pick gerecht werden. Denn er gewann 2020 den Super Bowl und kam 2021 in den Pro Bowl. Seither ging es aber eher bergab, in der letzten Saison verlor er sogar seinen Starting-Job.
Es ist also durchaus denkbar, dass sich White in die “Tradition” schlechter Eagles-Linebacker einreihen wird. Nicht ausgeschlossen ist allerdings auch, dass er sich in Tampa Bay nicht mehr wohl gefühlt hat und Ärger hinter den Kulissen für seinen Leistungsabfall verantwortlich war. Eagles-Fans werden aber zweifellos hoffen, dass White der Szenewechsel guttut und wir einen zuverlässigen Offball-Linebacker bekommen – der sich das Freelancing, für das er durchaus bekannt ist, unter der eher harten Hand von DC Vic Fangio verkneift.
Die zweite wichtige Entscheidung der Woche betrifft Josh Sweat. Denn es steht nun fest, dass der Edge Rusher nicht getradet wird. Sweat hat seinen Vertrag neu strukturiert, das bedeutet vor allem garantiertes Geld in Höhe von zehn Millionen Dollar. An der Gesamtsumme sowie Vertragslänge ändert sich indes nichts. Damit ist aber auch klar, dass ein Trade von Haason Reddick wahrscheinlicher wird, denn es ist schwer vorstellbar, dass sich die Eagles Reddick, Sweat, Smith, Huff und BG als Rusher leisten.
Die dritte Personalie betrifft den Trade von Kenny Pickett, der von den Steelers kommt und unser neuer Backup-Quarterback wird. Als Kompensationen bekommen die Steelers den diesjährigen Pick 98 der Eagles, nach Philadelphia geht Pick 120 – das ist also ein klassischer Pick-swap. Dazu gehen die besten beiden (der ursprünglich vier) 7th-Round-Picks 2025 der Eagles nach Pittsburgh.
Der 25-jährige aus Ocean Township, New Jersey, wurde 2022 als Pick 20 als neuer Quarterback der Steelers ausgewählt, er konnte sich aber nie wirklich als Franchise-QB etablieren. Mit der Verpflichtung von Russell Wilson hat er um einen Trade gebeten und diesen bekommen. Pickett wird sicherlich hoffen, seine Karriere als Backup reaktivieren zu können, für ihn geht damit aber durchaus auch ein Traum in Erfüllung – denn Pickett ist als beinharter Eagles-Fan aufgewachsen, der Donovan McNabb vergöttert hat.