Jordan Mailata vs. Dallas Cowboys
In einer Saison mit Höhen und aber vor allem auch Tiefen, lasst uns über einen Lichtblick der Saison reden. Das könnte Travis Fulgham sein, der Wentz endlich eine verlässliche Anspielstation gibt und statistisch momentan alles in Grund und Boden spielt. Oder zu Beginn der Saison Dallas Goedert, der in einigen Aspekten jetzt schon besser zu sein scheint als Zach Ertz. Die größte Feel Good Story – und wer braucht dies diese Saison bzw. dieses Jahr nicht? – schreibt momentan Jordan Mailata, auch wenn dieser wie die Eagles auch selbstverständlich auch seine Höhen und Tiefen hat. Wir wollen deshalb kurz einen Blick auf Mailata im Cowboys Spiel werfen. Eine besondere Herausforderung, da er hier diese Saison erstmals als RT startet. Und das direkt gegen einen guten Cowboys Passrush. Wir schauen dann auch auf ein paar technische Sachen, die gerne falsch gemacht werden.
Hätte man vor der Saison geschaut und sich den Depth Chart angeguckt, wäre keiner auf die Idee gekommen Mailata bedeutende Snap Anteile zuzuschreiben. Mittlerweile spielt er das x-te Spiel als Starter hintereinander und profitierte von den Verletzungen von Andre Dillard, Jason Peters Alter und auch den Wehwehchen von Lane Johnson. Dabei spielt und lernt er erst seit 3 Jahren Football. Alle anderen haben ihm also die Zeit seit der Highschool voraus. Eine Zeit deutlich länger als die meisten NFL Karrieren andauern.
Mailata ranked momentan nur knapp hinter Jason Peters laut PFF sowohl in PassPro als auch im Run Game. Er ist Overall auf #66 von insgesamt 75 gewerteten Tackels geranked, bereinigt nach einer Mindestanzahl an Snaps. Beachtenswert dabei ist natürlich, dass Carson Wentz in der Bottom 5 der Release Time ranked und Sacks als auch teilweise andere Pressures bei diesen Release Zeiten sehr schnell zum QB Stat werden.
An Mailatas Physis gab es nie Zweifel. Pranken so groß wie die Lücke zum letzten Super Bowl Sieg der Cowboys und trotz seiner Größe einigermaßen dynamisch und mit unbändiger Kraft war Mailata vor allem ein ungeschliffener Diamant. Wobei dieser erst einmal aus einem tiefen Bergwerk gefunden, hervorgebracht und aus dem Stein geschlagen werden musste.
Erstes Pass Pro Set für Mailata als Right Tackle. Gleich ohne Hilfe (Goedert am LT, Scott pickt den Blitz von 35 oben am Schnabel des Eagles) gegen DeMarcus Lawrence und mit Play Action. Das Vertrauen in Mailata scheint zumindest da zu sein. Mailata kickt hier viel zu schnell nach außen, was typisch sein kann bei einem Jump Set wie hier, was einen einfachen Sack für DeMarcus Lawrence zur Folge hat. Allgemein sah er während der ersten Snaps nicht so gut aus.
Diesmal hier besserer Winkel. Mir gefällt das spiegeln von Lawrence Bewegungen gut. Er kontrolliert ihn mit einer Hand und mehrmaligem gutem Umsetzen (längerer Kontakt in Pass Protection ist schlecht! -> 1) Holding (oder reaching, was aussehen kann wie Holding) Gefahr und somit Penalty. 2) Konzentration auf die Hände und nicht auf die Füße, bringt mehr den Oberkörper ins Spiel und verlagert so eventuell den Schwerpunkt, was zu schlechterer Balance führt. 3) Ein Halten am Verteidiger macht dich selbst unbeweglicher im. 4) Pass Rushing Moves können ein längeres Halten nutzen). Gleichzeitig hat das Ganze ein bisschen einen „Ragdoll“ Vibe, wie Lawrence da in der Mitte des Sets rumgeschubst wird.
Mal ein Beispiel für die Entwicklung Mailatas die letzten Jahre. Guter Kickstep, für seine Größe, ermöglicht es ihm Depth zu bekommen. Häufig gemachter Fehler, sogar noch von College Tacklen, ist es beim Kickstep zuerst einen Schritt nach vorne zu machen mit dem äußeren Fuß, weil es unnatürlich und erstmal nicht balanciert ist, mit dem hinteren Fuß noch weiter nach hinten zu gehen. Dieser unnötige Step kostet nur Bewegung und Zeit. Diesen sogenannten False Step sieht man bei Mailata nicht (mehr). Dabei immer square zur LOS. Grundlegender Fehler ist hier ein Kick zu viel und dabei die innere Route zu öffnen.
Eines von vielen positiven Beispielen von Mailatas Einstellung und Kraft: Moves his feet, er spielt bis zum Play Abpfiff und darüber hinaus und er bringt regelmäßig seine Gegenspieler auf den Boden.
Beispiel 2:
Mailata bekommt im Folgenden sehr schnell gute Depth rein. Allgemein ist denke ich sein Problem nicht der Outside PassRush in solchen vertikalen Sets, sondern wenn der Verteidiger näher an ihm dran ist, was bei seiner Größe und noch nicht konstantem Pad Level aber normal erscheint, oder dass er Inside geschlagen wird. Das können wir uns aber im Giants Spiel vielleicht nochmal angucken, wo er sehr schlecht aussah
Erinnert sich wer an den Lane Johnson Punch gegen Von Miller letzte Saison nach einem Spin Move?
Ausgezeichneter Snap hier zum Schluss. Wieder gute schnelle Depth und „drives him around the edge“. Der angesetzte Bull Rush bzw versuch inside zu contern von Lawrence macht er mit sehr gutem Hand Placement der linken Hand zuerst wett. Letzter Halbsatz ist entscheidend: So tief im Passsett sollte vor allem die innere Hand arbeiten, nicht die äußere. Wichtig auch zu erwähnen, dass er die Arme nicht ausloggt, sondern leicht gebeugt behält.
Bis auf die anfänglichen Probleme im 1. Quarter, sah das für mich besser aus, als es in den sozialen Medien gemacht wurde. Richtige Probleme hatte er gegen die Giants, was wir uns das nächste Mal noch angucken können. Wir sahen viele PassPro Sets. Im Allgemeinen lässt sich sagen, dass Mailata im Spiel im Run Game dominierte.